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Der Mann kommt zu spät – Fehlende Männer in Erziehung und Schule

Welches ist das bedeutendste Lebensalter, in dem Gesinnungen, Ansichten und Weltbilder entstehen? – Die Kindheit. Und wer prägt die Kinder – sprich, die Gesellschaft von morgen? Diejenigen, die am meisten Zeit mit den Kindern verbringen: Die Mütter, die Betreuerinnen, die Kindergärtnerinnen und die Lehrerinnen

Gemäss dem Bundesamt für Statistik liegt der Frauenanteil bei den Lehrpersonen der Basisstufe (vom Kindergarten bis zur 2. Klasse) bei annähernd 95 %. Nachdem das Kind bereits überwiegend von der Mutter begleitet und geprägt und von Erzieherinnen, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen der Basisstufe in seiner weiteren Entwicklung beeinflusst wurde, kommt es mit ungefähr acht oder neun Jahren in die 3. Klasse, wo der weibliche Einfluss weiterhin sehr hoch bleibt: Über 80 % der Bevölkerung erleben hier eine ausschliesslich weibliche Bildung und Erziehung. Das geht bis zur 6. Klasse so weiter. Erst beim Übertritt in die Sekundarschule nähern wir uns allmählich einem Gleichgewicht – auf dieser Stufe werden die Kinder zu ca. 55 % von Frauen und zu ca. 45 % von Männern unterrichtet. Ein strenger Mathematiker wäre allerdings auch jetzt immer noch nicht ganz zufrieden, nachvollziehbarerweise. Und bleibt das Kind in der Realschule (Prim), so bleibt der Frauenanteil der Lehrpersonen nach wie vor markant hoch (zwischen 50 und 80 %). Ausgeklammert sind hier ebenfalls die familiären Umstände, in denen das Kind sich bewegt. Zudem: Ob, wann und wieviel das Kind den Vater in einer getrennten oder auch in einer intakten Familie sieht, bleibt ungeklärt. Beim Eintritt in die Sek sind die Kinder bereits 12- oder 13-jährig. In diesem Alter sind Gesinnung, Denkmuster, Handlungsweisen und Weltbilder schon stark geprägt, entwickelt, geformt und fürs spätere Leben gefestigt worden.

 

Zu spät kommen wir – die Männer.

Gerade in einem sehr wichtigen Lebensabschnitt der heranwachsenden Generation geben wir Männer die Erziehung und die Bildung komplett aus der Hand. Die Folgen davon sind manchmal nicht sofort sichtbar und oft nur subtil wahrnehmbar. Dennoch sind diese in einer fast ausschliesslich von Frauen geprägten Gesellschaft eine klare Tatsache: So gibt es viele Männer, die Frauen schonen, sie verehren, sie versorgen, sie in Schutz nehmen, sie verteidigen – und zwar oft bedingungslos. Es gibt Männer, die gehen noch einen Schritt weiter: Sie vergöttern ihre Frauen. Sie würden alles für sie tun. Sie tragen sie auf Händen durch das Leben und opfern sich nicht selten selber für sie auf. Sie wollen gefallen. Sie sind einfühlsam. Sie halten ihren Frust, ihre Wut zurück. Sie unterdrücken ihre männliche Natur und ordnen sich dabei ihren Frauen unter. Sie üben sich im Starksein, die Frau darf Schwächen haben. Sie erwarten von sich selbst viel, von ihren Frauen wenig. Ihre Frauen werden von ihnen emotional unterstützt und auch oft finanziell versorgt. Das ist für sie selbstverständlich und «gehört sich so».

 

Woher kommen all diese Ansichten?

Ein von Frauen erzogener und geprägter Mann denkt anders als einer, der von einem Mann erzogen und geprägt worden ist. Aber nicht nur Männer sind übermässig weiblich geprägt und beeinflusst, sondern auch Frauen – sprich die gesamte Gesellschaft. Der enorme weibliche Einfluss in Familie, Bildung und Erziehung hinterlässt tiefe Spuren. Diese Spuren jedoch erst einmal zu sehen, zu lesen und daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen, ist ein wichtiger und erster Schritt, allerdings keine so leichte Kunst. Wie erkennt denn ein besonderer Fisch, dass er ein besonderer Fisch ist, wenn doch alle um ihn herum auch besondere Fische sind? Wie erkenne ich, dass ich von Frauen geprägt bin, wenn doch alle um mich herum auch von Frauen geprägt sind? Ich erlebe mich als ganz

normal, als Teil der grossen Masse, und die ist doch ganz in Ordnung, oder …?

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