Reader's Opinion

Missbrauch mit dem Missbrauch

Nachlese zum ETH-Anlass: Am 24.11.2022 hat das www.forum-bedrohungsmanagement.de dessen Herbstforum an der ETH Zürich veranstaltet. Es ging um das Thema «Sexuelle Gewalt in Abhängigkeitsverhältnissen». Unser Forums-Teilnehmer und IGM-Berater Jo Varsalona berichtet.

Referat der IGM Schweiz

Auch das IGM-Team, bestehend aus dem IGM-Berater Dr. Franco Arnold und Jo Varsalona, hat einen wichtigen Beitrag an diesem abwechslungsreichen Forum geleistet. Dieser Beitrag und weitere interessante Vorträge können - solange aufgeschaltet - unter dem folgenden Link abgehört werden:

https://forum-bedrohungsmanagement.de/Inside-Forum/Herbstforum-22

Diese noch wenig erforschte Thematik erscheint sehr wichtig und interessant... Wir machen uns zudem Gedanken, wie eine in solchen Fällen oft drohende Kindesentfremdung (PA) abgewendet werden kann. Wir versuchen auch zu verstehen, wie es einem Menschen ergeht, der unschuldig des Missbrauchs bezichtigt und in blinder Wut öffentlich angeklagt wird. Welche Beeinträchtigungen in der Folge solche Menschen erleiden, ist wissenschaftlich bisher leider kaum erforscht... wir bleiben aber dran!

 

Vorträge weiterer Referenten

Das Thema der sexuellen Gewalt in Abhängigkeitsverhältnissen scheint viel diskutiert und in aller Munde zu sein, aber Prof. Dr. Brigitte Tag hält dem entgegen, dass 50% der Opfer mit niemandem über ihre Erlebnisse sprechen. Die sexuelle Belästigung an Hochschulen komme auf verschiedensten Hierarchiestufen und Bereichen vor. Weiter führt sie aus, dass eine hausinterne Anlaufstelle ein derartiges Vorkommnis oft klären kann, wenn möglich ohne Polizei und bevor es in der Presse ausgebreitet würde. Grosse Betriebe hätten ein derartiges Bedrohungsmanagement, nicht zuletzt auch dem eigenen Ruferhalt zuliebe. Die Schwere der sexuellen Belästigungen könne sehr unterschiedlich sein...nicht alles sei strafbar, aber ein Fehlverhalten könne von einem internen Reglement sanktioniert werden, erklärt sie weiter. Nicht immer seien die Beschuldigungen korrekt, manchmal sogar missbräuchlich - auch diese würden aufgeklärt und zögen Massnahmen nach sich. Anonyme Anzeigen hingegen müssten nur bei schweren Tatbeständen weiterverfolgt werden. Prävention und Repression unterstützen die Handhabung dieses Problemfeldes durch die verantwortlichen Abteilungen.

Sexuelle Grenzüberschreitungen können ganz unterschiedlich kognitiv erfasst werden, sagt Dr. Karl Weilbach. Er stellt kognitive Verzerrungen vor: "Jeder sieht und deutet, was er will" (Kippbilder). Er stellt dar, dass Schieflage bei der Informationsverarbeitung völlig 'schiefe' oder verzerrte Wahrnehmungen produzieren könne. Projektionen entwickelten abwegige Gedanken und unpassende Offenbarungen, erklärt er. Hysterische Verhaltensweisen oder Rollenzuweisungen als Dominanzanspruch zur Bestärkung der dunklen Seite der Macht seien als Kalkül dieser Geisteshaltung bestens bekannt, gibt er sich überzeugt.

 

Gedanken zum Missbrauch mit dem Missbrauch

Zwar hat es wohl schon immer Elternteile gegeben, die sich aus der Verantwortung gestohlen haben bezüglich ihrem Nachwuchs. Die von uns befragten Väter aus der IGM-Mitgliedschaft sind jedoch definitiv gegenteilig geartet: Sie wehren sich mit all ihren Kräften gegen ihre 'Entsorgung' als Vater.

Es tellt sich hierzu die Frage, ob für besonders schwere Fälle besondere kostengünstige und effiziente Mittel angeboten werden können, auf die sich die 'gecancelten' Männer verlassen könnten ... ? So könnten in besonders krassen Fällen noch mehr individuelle rechtliche Unterstützung, psychologische Hilfestellung oder Coaching mitfinanziert werden (durch vereinseigene Kräfte oder in Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Experten). 

Um diese an Männern begangene moderne 'Hexenjagd' zu beenden, muss wohl auch eine kulturelle Entwicklung in unserer Gesellschaft angestossen werden. Dann würde es in unserem Land mehr einvernehmliche Scheidungen geben, und für Kreativität ergäben sich somit grössere Spielräume. Denn was bringt der Menschheit ein endloser Gender-Kampf? Es wird vermutet, dass auch dessen volkswirtschaftliche Schäden noch grosse Auswirkungen haben werden.

 

Wieso mündet eine hoffnungsvoll eingegangene Partnerschaft statt in 'grosse Liebe' allzuoft in zerstörerischen Hass? Die Antworten könnten sich irgendwo zwischen zwei Buchdeckeln finden ... oder wissen das doch nur die Götter?

Die konkrete Frage lautet: Was können wir tun, um besser zusammen zu leben und - dort wo erforderlich - ebenso friedlich wieder auseinanderzugehen?

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